Building Information Modeling – kurz BIM – wird oft mit Computer Aided Design (CAD) verwechselt. BIM beschreibt aber mehr als nur ein 3D-Modell: Vielmehr handelt es sich um ein digitales Abbild eines gesamten Gebäudes, womit ein Bauprojekt von Anfang bis Ende modelliert, geplant und koordiniert werden kann. Anders als klassische Baupläne umfasst ein BIM-Modell daher nicht nur die bloße Geometrie aller Bauteile, sondern auch zusätzliche Informationen wie Holzart, Querschnitt, Schichtaufbau, Kosten und Einbauzeitpunkt. So wird beispielsweise sichtbar, welche Wände in welchem Bauabschnitt errichtet werden müssen und wie viele Arbeitskräfte dafür nötig sind.
Mit Künstlicher Intelligenz lässt sich diese digitale Modellierung noch weiter optimieren: Je mehr Daten im BIM-Modell enthalten sind, desto größer ist das Potenzial für automatisierte Auswertungen, zum Beispiel zur Mengenberechnung, Bauzeitenplanung oder Kollisionsprüfung. KI kann dann auf Basis von Erfahrungswerten und vorangegangenen Projekten konkrete Entscheidungen wie etwa den idealen Montageablauf vorschlagen.
Ein Beispiel dafür ist das Forschungsprojekt BIMKIT. Hier werden Verfahren entwickelt, mit denen KI aus bestehenden Datenquellen (z. B. 2D-Plänen, Punktwolken, Bildern oder Textdokumenten) automatisch ein digitales Bestandsmodell generieren kann. Auch die Aktualisierung vorhandener Modelle soll automatisiert erfolgen. Ziel ist ein durchgängiges, standardisiertes Datenmodell, das mit offenen Schnittstellen und hoher Datensicherheit auch sensible Bauwerksdaten verlässlich abbildet.