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Überblick – Tarifvertrag für Anlagenmechaniker SHK

FAQs: Alle Infos zum Tarifvertrag für SHK

Michel Vo  | 15.09.2025  |  Lesezeit: Minuten

Ob Arbeitszeiten, Kündigungsfristen oder Löhne: Tarifverträge schaffen Sicherheit für SHK-Handwerker. Doch was steht eigentlich drin? Arbeitszeiten, Tariflöhne, Urlaubstage uvm.: Hier findest du klare Antworten auf die 10 wichtigsten Fragen.

Bild: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Tarifvertrag für SHK
Im Tarifvertrag für SHK sind nicht nur Gehälter, sondern auch andere wichtige Aspekte wie Urlaubsansprüche oder Streikrecht geregelt.

Tarifverträge sind für Handwerksbetriebe im Bereich Sanitär, Heizung und Klima (SHK) ein wichtiger Rahmen, wenn es um faire Arbeitsbedingungen geht. Sie regeln nicht nur Löhne, sondern auch andere wichtige Aspekte wie Arbeitszeit oder Urlaubsanspruch. Doch was steht überhaupt im SHK-Tarifvertrag? Wir beantworten dir in diesem FAQ-Artikel die 10 wichtigsten Fragen.

1) Gibt es einen einheitlichen Tarifvertrag für SHK?

In Deutschland gibt es keinen deutschlandweit gültigen SHK-Tarifvertrag. Stattdessen werden Tarifverträge regional abgeschlossen – meist zwischen der IG Metall und den jeweiligen Landesinnungsverbänden Sanitär-Heizung-Klima. Das führt dazu, dass in Baden-Württemberg andere Bestimmungen gelten können als etwa in Nordrhein-Westfalen oder Sachsen. Die Grundprinzipien sind zwar überall ähnlich, doch Details wie beispielsweise der Tariflohn können sich je nach Region unterscheiden.

2) Gelten Tarifverträge für alle SHK-Betriebe?

Nein, der Tarifvertrag gilt nur in tarifgebundenen Betrieben – also wenn der Arbeitgeber im zuständigen Arbeitgeberverband Mitglied ist oder wenn im individuellen Arbeitsvertrag die Anwendung der Tarifbestimmungen vereinbart wurde. In der Praxis arbeiten viele kleinere Betriebe im SHK-Handwerk ohne Tarifbindung, aber orientieren sich oftmals freiwillig an den tariflichen Standards.

3) Wie hoch ist der Tariflohn für SHK?

<p>Die Tariflöhne im SHK-Handwerk unterscheiden sich je nach Region deutlich. Obendrein spielen auch Faktoren wie Tätigkeitsbereich oder Berufserfahrung eine Rolle, hinzu kommen etwaige Boni und Zuschläge. Wer wissen will, wie hoch der eigene Tariflohn ist, muss in den Tarifvertrag des jeweiligen Bundeslandes schauen. Hier findest du etwa die Lohntabelle für Tarifverträge mit der IG Metall, die unter anderem in NRW, Hessen, Niedersachsen und Baden-Württemberg gültig sind. Willst du wissen, in welchem Bundesland Anlagenmechaniker am meisten verdienen? Diese Informationen findest du in unserem SHK-Gehaltsreport.

4) Wie ist die Arbeitszeit im SHK-Tarifvertrag geregelt?

Die regelmäßige Wochenarbeitszeit liegt im SHK-Handwerk üblicherweise bei 38,5 bis 40 Stunden. Überstunden sind nur in Ausnahmefällen zulässig und müssen entsprechend vergütet oder mit Freizeit ausgeglichen werden. Auch Arbeitszeitkonten sind empfehlenswert, um Auftragsspitzen flexibel aufzufangen. Für SHK-Betriebe bedeutet das eine bessere Planbarkeit, für Beschäftigte mehr Transparenz über die eigenen Arbeitszeiten. Dafür gilt ohnehin die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung.

5) Wie hoch ist der Urlaubsanspruch gemäß Tarifvertrag?

In Deutschland gilt der gesetzliche Anspruch von 20 Urlaubstagen pro Jahr. Beschäftigten im SHK-Handwerk wird durch ihren Tarifvertrag in der Regel aber ein höherer Urlaubsanspruch gewährt: Handwerker, die unter den Tarifvertrag der IG Metall fallen, haben jährlich 30 Urlaubstage, hinzu kommt 70 Prozent des Monatseinkommens als zusätzliches Urlaubsgeld. Durch solche großzügigen Regelungen wird die Erholung gesichert – und angesichts der körperlich fordernden Tätigkeiten im SHK-Handwerk ist das auch absolut angebracht.

6) Welche Kündigungsfristen gelten im SHK-Handwerk?

Die Kündigungsfristen im SHK-Tarifvertrag orientieren sich meist an der Grundkündigungsfrist – dieser gesetzliche Mindeststandard liegt bei vier Wochen zum 15. oder zum Monatsende. Wenn im Tarifvertrag hingegen abweichende Kündigungsfristen vereinbart werden, dann haben diese Bestimmungen auch Vorrang. Ob die Kündigungsfrist kürzer oder länger ausfällt, hängt immer vom Einzelfall ab. Für Mitarbeitende, die bereits länger im Betrieb arbeiten, gilt in der Regel aber eine längere Kündigungsfrist vonseiten des Arbeitgebers.

7) Welche Regelungen gibt es zur Probezeit im SHK-Tarifvertrag?

Die genaue Länge der Probezeit ist je nach Tarifvertrag anders geregelt, aber darf in jedem Fall sechs Monate nicht überschreiten. Im SHK-Handwerk ist die Probezeit oftmals sogar noch deutlich kürzer (bspw. ein Monat für Arbeiter und drei Monate für Angestellte). Während dieser Zeit gilt eine verkürzte Kündigungsfrist: Beide Seiten können das Arbeitsverhältnis mit einer Frist von zwei Wochen beenden – ganz ohne Angabe von Gründen. Nach Ablauf der Probezeit greifen die regulären Kündigungsfristen des Tarifvertrags.

8) Haben Handwerker aus der SHK-Branche ein Streikrecht?

Das grundsätzliche Streikrecht ist in Deutschland in allen Branchen gesetzlich verankert – so auch im SHK-Handwerk. Streiks sind jedoch nur im Rahmen von Tarifauseinandersetzungen erlaubt und müssen von einer Gewerkschaft organisiert werden, ein Streik ohne gewerkschaftliche Unterstützung wäre also nicht zulässig. In der Praxis wird in der SHK-Branche aber relativ selten vom Streikrecht Gebrauch gemacht.

9) Gelten die Tarifverträge auch für Azubis?

Ja, Tarifverträge im SHK-Handwerk schließen auch Auszubildende mit ein. In den Verträgen ist dann nicht nur die Höhe der Ausbildungsvergütung geregelt, sondern etwa auch die wöchentliche Arbeitszeit sowie Urlaubsansprüche und Sonderleistungen. Zudem schaffen Tarifverträge klare Regeln für Prüfungsfreistellungen oder Übernahmechancen nach der Ausbildung.

10) Warum lohnt sich die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft für SHK-Handwerker?

Gewerkschaften sorgen dafür, dass Tarifverträge ausgehandelt werden, die dir bessere Arbeitsbedingungen sichern als das gesetzliche Minimum. Dazu gehören nicht nur faire Löhne, sondern auch mehr Urlaubstage, kürzere Arbeitszeiten oder großzügige Sonderzahlungen. Deine Gewerkschaft unterstützt dich obendrein beispielsweise auch noch bei Weiterbildungen oder Rechtskonflikten. Für SHK-Handwerker kann die Gewerkschaft daher ein echter Rückhalt sein.

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