Markt für Wärmepumpen erholt sich

Wärmepumpen auf Wachstumskurs: Absatz steigt 2025 um 35 Prozent

Michel Vo  | 30.04.2025  | Lesezeit: reading time goes here

Die Verkaufszahlen für Wärmepumpen steigen wieder an: Im ersten Quartal 2025 wurden 62.000 Geräte verkauft – ein Plus von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Branche zeigt sich dementsprechend zuversichtlich, aber warnt auch vor politischer Unsicherheit, die den Aufschwung erneut bremsen könnte.

Bild: Der Absatz von Wärmepumpen ist 2025 wieder ansteigend
Die Verkaufszahlen für Wärmepumpen haben abermals zugelegt – die Talsohle aus dem Vorjahr ist damit vorerst überschritten. | © 2020 klikkipetra/Shutterstock.com

Aufwärtstrend setzt sich fort: Absatzzahlen für Wärmepumpen erholen sich

Gute Nachrichten für die SHK-Branche: Mit 62.000 verkauften Geräten verzeichnet der Wärmepumpenmarkt im ersten Quartal 2025 ein Wachstum von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit setzt sich der Aufwärtstrend aus den letzten Monaten fort. Nach einem schwierigen Jahr 2024 mit lediglich 193.000 abgesetzten Wärmepumpen blicken Branchenvertreter daher wieder optimistisch in die Zukunft. „Wir sehen Licht am Ende des Tunnels“, meint etwa Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe e.V. (BWP).

2023 hatte die Nachfrage nach Wärmepumpen – zu einem großen Teil auch befeuert durch den Russland-Ukraine-Krieg und den dadurch entstehenden Zweifeln über die Gasversorgung – noch einen Rekordwert von 350.000 verkauften Einheiten erreicht. Der damalige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck verlautbarte gar das ambitionierte Ziel von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr: Dieser Wert konnte 2024 nicht annähernd erreicht werden. Gründe hierfür waren unter anderem eine angespannte und durch Unsicherheit geprägte politische und wirtschaftliche Lage sowie Kapazitätsengpässe bei Herstellern.

Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der BWP nun mit einem Absatz von rund 260.000 Wärmepumpen – das entspräche einem Zuwachs von 30 Prozent.

Abgesetzte Wärmepumpen nach Quartal:

 Q1Q2Q3Q4
202391.500100.00099.00060.000
202446.00043.00051.00053.000
202562.000   

Quelle: Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) / Bundesverband Wärmepumpe e. V. (BWM)

Hohe Zufriedenheit, hohe Fördernachfrage: Warum Wärmepumpen wieder beliebt sind

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), welche Investitionen in die Energieeffizienz im Gebäudesektor bezuschusst, hat sich nach einem schleppenden Start mittlerweile etabliert. Laut BWP wurden allein im ersten Quartal 2025 mehr als 63.000 Förderzusagen für Wärmepumpen erteilt – diese gestiegene Fördernachfrage spiegelt sich mit etwas Verzögerung nun auch in den realen Verkaufszahlen wider und ist somit ein Hauptgrund für die höheren Absatzzahlen für Wärmepumpen.

Anzahl Förderanträge nach Quartal:

 Q1Q2Q3Q4
202324.49424.31020.86242.963
20248.76228.97943.27372.562
202563.652   

Quelle: Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Hinzu kommt, dass sich Industrie und Handwerk inzwischen besser aufgestellt haben: Lieferengpässe oder überlastete Installationsbetriebe gehören der Vergangenheit an. Die Planungs- und Lieferketten haben sich stabilisiert, was die Umsetzung beschleunigt.

Dementsprechend positiv fällt auch das Urteil von Verbraucherseite aus: Laut einer Forsa-Umfrage sind 67 Prozent der Besitzer*innen einer Wärmepumpe sehr zufrieden, 29 Prozent eher zufrieden und nur zwei Prozent nicht zufrieden. Besonders gelobt werden der hohe Komfort, die geringe Lautstärke sowie die niedrigen Betriebskosten. Insgesamt 96 Prozent der befragten Eigentümer würden sich deshalb wieder für eine Wärmepumpe entscheiden.

Das Vertrauen in die Technik ist also hoch – gleiches gilt auch für den Wunsch vieler Haushalte, ihre Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu beenden. Die Heizungsbranche rechnet daher auch in Zukunft mit steigenden Verkaufszahlen.

Wärmewende braucht Stabilität: Appell an die Politik

Trotz der erfreulichen Gesamtsituation mahnt die Branche zur Vorsicht und sieht vor allem die Politik in der Pflicht. „Das Ziel der neuen Bundesregierung muss sein, die aktuelle Tendenz steigender Installationszahlen durch verlässliche Rahmenbedingungen zu unterstützen“, betont Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP). Entscheidend sei, dass keine weitere Unsicherheit entstehe. Der Koalitionsvertrag enthalte positive Signale – etwa zur Fortführung der BEG-Förderung und zur Senkung von Stromsteuer und Netzentgelten um fünf Cent pro Kilowattstunde.

Dennoch bestehe vor allem beim Heizungsgesetz weiterhin Unklarheit: „Eine sich über Jahre hinziehende Überarbeitung ist zu vermeiden“, so Sabel. „Die Politik steht auch weiterhin in der Pflicht, Orientierung zu geben“ – sonst drohe ein Rückschlag bei der Wärmewende. Planungssicherheit sei für Verbraucher, Handwerk und Industrie gleichermaßen entscheidend. „Investitionen in Wärmepumpen werden über Monate, wenn nicht Jahre vorbereitet“, betont Sabel. Umso wichtiger sei deswegen ein „konstruktiver Arbeitsmodus ohne große Streitereien“.

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