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STEP BY STEP DIE OPTIMALE STELLENANZEIGE SCHREIBEN

Fachkräftemangel ade: Schalte ideale Stellenanzeigen & finde top Handwerker*innen 

Lea Oltersdorf  | 22.08.2025  |  Lesezeit: Minuten

Du überlegst Stunden über Stunden, wie du die ideale Stellenanzeige formulierst, um die besten Fachkräfte zu erreichen? Schluss damit! Recruiting-Expertin Corinna Haas von der Inga GmbH hat ihre besten Tipps mit uns geteilt und hilft auch dir dabei, die geeigneten Handwerker*innen für deinen Betrieb zu finden. Lies dich jetzt rein und nutze unsere praktische Checkliste für deine nächste Job-Ausschreibung!

Bild: Checkliste für Handwerker
Wie schreibt man Stellenanzeigen für Jobs im Handwerk? Ganz einfach: Mit unserer praktischen Checkliste!

Stellenanzeige Spezial: So wichtig ist dein Auftritt

Im Handwerk ist der erste Eindruck entscheidend – das gilt nicht nur für die Arbeit beim Kunden, sondern auch für den eigenen Auftritt als Arbeitgeber. Die Stellenanzeige ist dabei weitaus mehr als eine bloße Ausschreibung: Sie ist das Aushängeschild des Betriebs und spiegelt die Unternehmenskultur nach außen. Bevor du Anzeigen veröffentlichst, solltest du im Unternehmen also sorgfältig analysieren, welche Anforderungen tatsächlich bestehen und welche Kompetenzen künftig benötigt werden.

Es genügt heute nicht mehr, immer wieder auf alte Vorlagen zurückzugreifen, um junge und motivierte Bewerber*innen zu überzeugen. Vielmehr ist es wichtig, sich für individuelle, informative und authentische Anzeigen genug Zeit zu nehmen, um sich als Handwerksbetrieb von der Masse abzuheben und sich als Arbeitgeber eindeutig zu positionieren. Gerade im Handwerk, wo persönliche Beziehungen und Teamgeist zentrale Rollen spielen, lohnt sich ein ehrlicher und praxisnaher Auftritt, um Azubis und Fachkräfte für sich zu gewinnen. Und mit Hilfe von Personal-Profi Corinna Haas (Inga GmbH) zeigen wir dir, wie das geht!

Anforderungen definieren & Zielgruppe richtig ansprechen

Die Grundlage jeder erfolgreichen Stellenanzeige ist eine präzise Definition der Anforderungen sowie ein tiefes Verständnis für die eigene Zielgruppe. Es reicht nicht, lediglich Aufgaben und Qualifikationen aufzulisten; vielmehr solltest du dich intensiv mit der Frage beschäftigen, welche Persönlichkeiten und Kompetenzen du in deinem Betrieb tatsächlich brauchst. Corinna Haas empfiehlt, exakt zu definieren: „Was sind das genau für Menschen, die ich jetzt brauche? Brauche ich jemanden mit technischen Fähigkeiten, jemanden für die Digitalisierung mit Expertise im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) oder ist es etwa eine Führungsrolle, die ich besetzen möchte?“.

Wer weiß, wen er sucht, kann die Anzeige gezielt formulieren und sie auf die Sprache sowie Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe abstimmen. Das betrifft aber nicht nur die Wortwahl, sondern auch die Vorstellung der Aufgaben, die im Idealfall motivierend und sinnstiftend beschrieben werden. Eine spezifische Aufgabe oder ein Praxisbeispiel, die den übergeordneten Sinn der Tätigkeit verdeutlichen, können ebenfalls dabei helfen, das Interesse potenzieller Bewerberinnen und Bewerber zu wecken. Authentizität und Ehrlichkeit sind dabei entscheidend: Wer sich die Mühe macht, die Besonderheiten des eigenen Betriebs und die Erwartungen an neue Mitarbeitende klar zu benennen, erhöht die Chancen, passende Talente anzuziehen und langfristig zu binden.

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Checkliste für deine Stellenanzeige im Handwerk

Eine überzeugende Stellenanzeige für eine Ausbildung oder eine Position als Geselle, Meister oder Betriebsleiter folgt einer klaren Struktur und ist individuell auf die jeweilige Position zugeschnitten. Die Anzeige sollte die Kernfragen zum Job verständlich abdecken, Vorteile hervorheben und verdeutlichen, welchen Beitrag neue Mitarbeitende zum Unternehmenserfolg leisten können. Ein transparenter und einfach erklärter Bewerbungsprozess rundet die Anzeige zusätzlich ab und senkt die Hemmschwelle für potenzielle Interessenten. Für die Praxis kannst du dich an der folgenden Checkliste orientieren:

  • Vorstellung des Betriebs: Wer sind wir? Was macht uns besonders? Wie sieht unsere Unternehmenskultur aus?
  • Position & Aufgaben: Welche konkreten Tätigkeiten erwarten die Bewerbenden und welchen Sinn stiften die Aufgaben?
  • Anforderungen: Welche Qualifikationen, Erfahrungen und persönlichen Eigenschaften sind für die Stelle notwendig?
  • Benefits: Welche Vorteile bieten wir? Sowohl allgemeine als auch positionsspezifische.
  • Bewerbungsprozess: Wie läuft der Bewerbungsprozess ab? Welche Unterlagen werden benötigt? Und wie kann man sich unkompliziert bewerben?
  • Sonderfall Gehalt: Die EU-Entgelttransparenzrichtlinie muss in Deutschland bis zum 7. Juni 2026 umgesetzt werden, d.h. dann sind Arbeitgeber stärker in der Pflicht, Gehälter im Bewerbungsprozess offenzulegen. Die aktuellsten Infos findest du direkt bei der Europäischen Union!

Achtung: Typische Fehler bei Stellenanzeigen

Wer bei der Erstellung von Stellenanzeigen unüberlegt vorgeht, läuft Gefahr, potenzielle Bewerber*innen zu verlieren oder gar die falsche Zielgruppe anzusprechen. Ein häufiger Fehler besteht darin, alte Anzeigen ohne Anpassung wiederzuverwenden, was schnell den Eindruck von Nachlässigkeit und mangelndem Interesse erweckt. Corinna Haas warnt: „Wenn man merkt, dass da jemand einfach lieblos eine alte Anzeige oder sogar eine von der Konkurrenz kopiert hat und sich keine eigenen Gedanken zur Ausschreibung gemacht hat, ist das wirklich unattraktiv und erschwert den Prozess der Stellenbesetzung enorm.“

Ebenso problematisch sind Standardfloskeln, unrealistische Anforderungen oder widersprüchliche Angaben, die schnell als unseriös wahrgenommen werden können. Wenn man beispielsweise jahrelange Erfahrung in einer Technik verlangt, die es erst seit kurzer Zeit gibt, verliert der Betrieb schnell an Glaubwürdigkeit. Auch ein fehlender Perspektivenwechsel ist problematisch: Es lohnt sich, die Anzeige mit den Augen eines potenziellen Bewerbers zu betrachten und sich ehrlich zu fragen, ob man sich selbst darauf bewerben würde. Zu viele oder zu wenige Informationen, unklare Formulierungen oder ein komplizierter Bewerbungsprozess schrecken immens ab.

Kanäle richtig nutzen: Azubis, Gesellen und Meister erfolgreich finden

Selbst die beste Stellenanzeige entfaltet ihre Wirkung nur dann optimal, wenn sie auf den richtigen Kanälen veröffentlicht wird und die gewünschte Zielgruppe tatsächlich erreicht. „Bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden solltest du immer zielgruppenorientiert unterwegs sein! Recruiting ist nämlich wie Sales und du musst dir genau überlegen: Wer ist meine Zielgruppe und wo hält sie sich auf?“, betont Haas. Während Auszubildende heute vor allem über soziale Medien wie TikTok, Instagram oder Snapchat angesprochen werden, suchen erfahrene Fachkräfte zusätzlich auf klassischen Jobportalen oder in regionalen Zeitungen. Auch der Einfluss der Eltern, die häufig auf Facebook oder Instagram unterwegs sind, sollte nicht unterschätzt werden, da sie die Berufswahl ihrer Kinder maßgeblich mitprägen.

Handwerksinfluencer auf Social Media setzen sich zusätzlich dafür ein, das Image der Handwerksbranche zu stärken und neue Zielgruppen zu erschließen. Gleichzeitig behalten klassische Wege wie der Aushang im Betrieb oder die Beilage in der Lokalzeitung ihre Bedeutung, insbesondere in ländlichen Regionen. Wer verschiedene Kanäle flexibel nutzt und regelmäßig prüft, auf welchem Weg Menschen am besten zu erreichen sind, erhöht die Chancen, motivierte Azubis, Gesellen und Meister für den eigenen Betrieb zu gewinnen. Letztlich entscheidet die Kombination aus authentischem und sympathischem Auftritt, genauem Anforderungsprofil und zielgerichteter Verbreitung über den Erfolg des Recruitings im Handwerk.

Du möchtest noch mehr über Mitarbeitergewinnung, Employer Branding und Personalmanagement im Handwerk wissen? Dann schau doch mal in unserem Beitrag zu Recruiting im Handwerk mit Corinna Haas vorbei und hol dir weitere praktische Tipps für das vollumfängliche und erfolgreiche Personalmanagement in deinem Handwerksbetrieb!

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