Nicht nur das Handwerk, auch nahezu alle anderen Branchen haben spätestens durch die Corona-Pandemie bemerkt, wie wichtig die Digitalisierung von wiederkehrenden Arbeitsprozessen heute ist. Viele Betriebe haben sich auch schon vor der Krise mit den Themen Digitalisierung und papierloses Büro beschäftigt, alle anderen waren nun mehr oder weniger dazu gezwungen. In jedem Fall hat COVID-19 unsere Arbeitswelt verändert und die digitale Transformation im Großen und Ganzen beschleunigt. Mittlerweile liegen erste Studien vor, die nach Ausbruch der Pandemie durchgeführt wurden. Wir haben uns zwei davon genauer angeschaut und stellen dir die Ergebnisse nachfolgend kurz vor.
Bitkom - Digital Office Index 2020
Der Digitalverband Bitkom hat im Mai und Juni 2020 im Rahmen des Digital Office Index eine Studie zur Nutzung von Papier in deutschen Betrieben durchgeführt. 1.104 Unternehmen, sowie 51 Organisationen der öffentlichen Verwaltung wurden dazu telefonisch befragt. Fasst man die Ergebnisse zusammen, wird deutlich, dass inzwischen fast jedes dritte Unternehmen weitgehend auf Papier verzichtet. 6 Prozent der befragten Betriebe arbeiten vollständig papierlos, während 36 Prozent aktuell jeweils zur Hälfte digital und zur Hälfte papierbasiert arbeiten. Bei den großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern kommen derzeit sogar schon knapp 10 Prozent komplett ohne Papier aus.
Auf der anderen Seite stehen die Firmen, die noch sehr viel mit Papier arbeiten. So viele sind das aber gar nicht mehr. Nur 8 Prozent der deutschen Betriebe arbeiten komplett papierbasiert, 18 Prozent setzen momentan noch zu drei Vierteln auf Papier. Grundsätzlich geht der Trend aber in allen Wirtschaftszweigen hin zu weniger Papier. Es lässt sich festhalten, dass die Digitalisierung von Dokumenten und Verwaltungsprozessen immer weiter voranschreitet. Von einem völlig papierlosen Büro sind die meisten deutschen Firmen zwar noch weit entfernt, es muss aber auch nicht immer gleich komplett auf Papier verzichtet werden: Den Papieraufwand zu verringern ist schon einmal ein guter Anfang.
Fraunhofer Institut - Arbeiten in der Corona Pandemie
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat im Mai 2020 gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP) 500 Unternehmen verschiedenster Branchen in ganz Deutschland dazu befragt, wie sich die tägliche Arbeit durch die Corona-Pandemie für sie verändert hat. Rund 70 Prozent der Befragten gaben an, dass die Mitarbeiter, die vor der Krise im Büro gearbeitet haben, durch Corona aktuell größtenteils im Homeoffice arbeiten. Dieser Wert ist umso bemerkenswerter, wenn man sich vor Augen führt, dass vor der Krise bei über der Hälfte der befragten Firmen so gut wie kein Mitarbeiter von Zuhause aus gearbeitet hat.
Das Arbeiten im Homeoffice steht zwangsläufig im Zusammenhang mit dem papierlosen Büro. Viele Unternehmen haben vor Corona kaum Dokumente digitalisiert. Wenn die Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten sollen, müssen sie aber Zugriff auf die Dokumente haben, die sie zum Arbeiten benötigen. Das ist am einfachsten digital zu realisieren, etwa über die Cloud. Seit Beginn der Pandemie haben die Unternehmen daher noch einmal kräftig in Hardware- und Software-Ausstattung investiert, vor allem Anbieter von Cloud-Lösungen profitieren.