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Karrieresprung mit Weitblick

SHK-Meister*in: Warum sich der Titel jetzt besonders lohnt

Frank Weber  | 08.09.2025  |  Lesezeit: Minuten

Der Meistertitel im SHK-Handwerk ist mehr als ein Abschluss auf dem Papier. Er ist dein Sprungbrett für Verantwortung, bessere Karrierechancen und ein erster Schritt auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Ob höhere Anerkennung im Team, ein besseres Gehalt oder die Berechtigung auszubilden: Als Meisterin oder Meister öffnest du dir Türen für die Zukunft. Wir erklären, wie du SHK-Meister*in wirst, wie die Meisterschule abläuft, wie lange es bis zum Meisterbrief dauert, welche Vorteile er bringt, wie viel er dich kostet – und warum sich der Meistertitel gerade jetzt lohnen könnte.

Bild: SHK-Meister bildet aus
Als SHK-Meister*in neue Fachkräfte ausbilden: Die Ausbildereignungsprüfung ist oft im Meisterkurs integriert und bietet Vorteile vor allem für deine Selbstständigkeit.

Wozu ein Meistertitel im SHK-Handwerk?

Das Prinzip von Lehrling, Geselle und Meister gibt es seit Jahrhunderten und es prägt das Handwerk in Deutschland bis heute. Auch wenn es im Mittelalter zur Zeit der Gilden sehr viel bedeutender war, seinen Meistertitel zu erwerben, spielt er heute noch immer eine große Rolle. Und gerade jetzt gibt es genug Gründe, als Gesellin oder Geselle den nächsten Schritt zu gehen und Meister*in im SHK-Handwerk zu werden. Warum? Das erklären wir dir gern.

Höhere Qualifikation und Anerkennung

Der Meistertitel als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ist eine Auszeichnung für höchste fachliche Expertise und Führungskompetenz. Er bescheinigt nicht nur sehr breitgefächertes technisches Wissen – von modernen Heizsystemen über Trinkwasserhygiene und Gebäudeleittechnik – sondern auch betriebswirtschaftliche, rechtliche und pädagogische Fähigkeiten. Bedeutende Vorteile für dich als SHK-Meister*in:

  • Sicherere Planung: Auch komplexe Anlagen werden bis ins Detail durchdacht und abgenommen.
  • Mehr Verantwortung: Du leitest Teams und steuerst komplexe Projekte – im Büro und auf der Baustelle.
  • Nachwuchssicherung im eigenen Betrieb: Die Ausbildereignungsprüfung (AEVO) ist oft im Meisterkurs integriert (kann alternativ auch separat absolviert werden).
  • Mehr Vertrauen: Bessere Außenwirkung bei Kundschaft, Bauträgern und öffentlichen Auftraggebern.
  • Vielversprechendere Aufträge: Zugang zu größeren Ausschreibungen und Spezialaufträgen.


Besseres Gehalt als SHK-Meister*in

Als SHK-Meister*in steigt in der Regel nicht nur die Verantwortung, sondern auch das Gehalt. Mit dem Titel übernimmst du Aufgaben wie Kalkulation, Bau- und Projektleitung, Qualitäts- und Personalverantwortung. Also Tätigkeiten, die im Betrieb typischerweise höher vergütet werden. Wie stark der Gehaltssprung ausfällt, hängt von Region, Tarifbindung, Spezialisierung und Betriebsgröße ab.

Ein Beispiel auf Basis von Einstiegsgehältern: Im Tarifgebiet Niedersachsen gilt seit 1. Januar 2025 für technische Angestellte im SHK-Handwerk ein Grundgehalt von 2.031 Euro brutto pro Monat (Gehaltsgruppe T1). Mit 3.967 Euro brutto pro Monat liegt das Meister-Grundgehalt (Meistergruppe M1) fast doppelt so hoch. Das geht aus einer aktuellen Lohntabelle der IG Metall1 hervor, die in Niedersachsen die Tarife für die SHK-Branche mitverhandelt. Allerdings wichtig anzumerken: Je nach betrieblicher Zuordnung (Lohngruppen K/T, Richtgehälter, Zulagen) können die realen Startwerte abweichen, sodass sich ggf. auch weniger hohe Differenzen ergeben.

Erster Schritt in die Selbstständigkeit

Der Meisterbrief ist im Handwerk oft das Fundament für die Selbstständigkeit. Sobald du ihn hast, darfst du mit dem Eintrag in die Handwerksrolle einen zulassungspflichtigen SHK-Betrieb offiziell führen und – sofern die Ausbildereignung nach AEVO vorliegt – eigene Fachkräfte ausbilden.

Da auch kaufmännische Grundlagen wesentlicher Bestandteil der Meisterschule sind, weißt du genau, welche Herausforderungen und Chancen die Selbstständigkeit mit sich bringt und wie du sie betriebswirtschaftlich zu deinem Vorteil meisterst. Das alles bildet die Basis für Wachstum und Skalierbarkeit deines SHK-Betriebs.

Gut aufgestellt für die Zukunft

Der SHK-Meistertitel macht dich fit für die nächsten Jahre – fachlich, wirtschaftlich und organisatorisch. Ein Blick auf die aktuelle Lage im Handwerk zeigt, dass du mit deinem eigenen SHK-Meisterbetrieb beste Karten für die Zukunft hast: Es gibt momentan eine hohe Handwerker-Nachfrage – getrieben unter anderem von der Energiewende – bei gleichzeitig zunehmendem Fachkräftemangel.

Nicht nur, dass neue Fachkräfte fehlen – in den kommenden Jahren stehen nach Informationen der Regierungskoalition auch noch 125.000 Handwerksbetriebe altersbedingt zur Übergabe an2. Das heißt, sie müssen übernommen bzw. von jemandem weitergeführt werden. Möglich, dass der ein oder andere Betrieb diesen Generationenwechsel nicht übersteht und sich das Marktumfeld verändert. Umso wichtiger also, dass du schon jetzt in deine Zukunft investierst und dich bestmöglich aufstellst.

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So bekommst du den Meistertitel im SHK-Handwerk

Der Weg zum SHK-Meistertitel führt in der Regel über eine abgeschlossene Gesellenprüfung, einige Jahre Berufspraxis und eine Meistervorbereitung mit Modulen für Fachpraxis, Fachtheorie, Wirtschaft/Recht und der Ausbildereignung (AEVO). Du kannst Vollzeit lernen oder berufsbegleitend in Teilzeit. Die üblichen Voraussetzungen für den SHK-Meisteritel im Überblick:

  • Abgeschlossene Gesellenprüfung im SHK-Bereich (z. B. Anlagenmechaniker/in SHK)
  • Berufspraxis nach der Gesellenprüfung (Dauer je nach Handwerkskammer/Anbieter unterschiedlich)
  • Teilnahme an den Meistervorbereitungskursen (Teile I–IV)
  • Nachweis der Ausbildereignung nach AEVO (Teil IV)
  • Anmeldung und Zulassung zur Meisterprüfung bei der zuständigen Handwerkskammer
  • Bestehen der einzelnen Meisterprüfungs-Teile


Wie läuft die Meisterprüfung ab?

Die Meisterprüfung im SHK-Handwerk besteht aus vier Teilen: Fachpraxis (Teil I) mit praktischer Arbeitsprobe, Fachtheorie (Teil II) mit Klausuren, Wirtschaft & Recht (Teil III) sowie der Ausbildereignungsprüfung AEVO (Teil IV). Je nach Handwerkskammer legst du die Teile einzeln oder in Blöcken ab. Bestanden ist die Gesamtprüfung, wenn alle Teile erfolgreich absolviert sind.

Im Normalfall dauert der erste Teil der Prüfung, die Fachpraxis, mehrere Tage. Im zweiten Teil, Fachtheorie, stehen an ein bis drei Prüfungstagen schriftliche Klausuren an, teils mit mündlichen Ergänzungsprüfungen. Im dritten Teil, Wirtschaft & Recht, kannst du mit einem bis zwei Klausurtagen rechnen. Teil vier, die Ausbildereignungsprüfung nach AEVO, dauert einen halben bis einen ganzen Tag. In Summe sind es also grob 7 bis 15 Tage, an denen du geprüft wirst. In der Praxis erstreckt sich die Summe dieser Tage jedoch häufig auf einen Zeitraum von 6 bis 12 Wochen.

Wie lange dauert die Weiterbildung zum SHK-Meister?

Die Weiterbildung zur SHK-Meisterin oder zum SHK-Meister dauert insgesamt meist zwischen 6 und 18 Monaten – je nach Zeitplanung, Lehrgangsform und Bildungsstätte. Entscheidest du dich für eine Vollzeit-Meisterschule, erwarten dich im Normalfall 4 bis 6 Monate durchgehender Unterricht plus Prüfungsphasen.

Wer in Teilzeit oder berufsbegleitend SHK-Meister*in werden möchte, sollte etwa 12 bis 18 Monate einplanen. Je nach Meisterkurs-Anbieter wird Abendunterricht, Wochenendunterricht oder auch Blockunterricht angeboten.

Was kostet der Meister im SHK-Handwerk?

Die Kosten für den SHK-Meistertitel betragen grob zwischen 10.000 und 15.000 Euro. Sie setzen sich aus Lehrgangsgebühren (Teile I–IV), Prüfungsgebühren der Handwerkskammer sowie Materialkosten zusammen und variieren je nach Anbieter und Unterrichtsform.

Ein Beispiel: Die Handwerkskammer Bremen bietet die „Meistervorbereitung Installateur- und Heizungsbauer:in Teil I und II - Vollzeit“ für einen Komplettpreis von 8.500 Euro an3. Die Kosten für Unterrichtsmaterial werden mit 298 Euro angegeben4. Für das Kombi-Paket Meistervorbereitung mit den Teilen III und IV werden zusätzlich 3.000 Euro fällig5. Für die Prüfung selbst werden Anmelde- und Prüfungsgebühren berechnet sowie eine Werkstattnutzungsgebühr6. Die ganze Beispiel-Kostenrechnung im Überblick:

Komponente MeisterkursKosten
Meistervorbereitung Installateur- und Heizungsbau Teil I + II8.500 €
Unterrichtsmaterial298 €
Meistervorbereitung Teil III + IV3.000 €
Zulassung zur Meisterprüfung30 €
Prüfungsgebühren Teil I770 €
Prüfungsgebühren Teil II480 €
Werkstattnutzungsgebühr190 €
Prüfungsgebühren Teil III220 €
Prüfungsgebühr Ausbildereignung (AEVO)290 €
Summe13.778 €

Gut zu wissen: Es gibt eine staatliche Förderung für Meisterschüler. Das sogenannte Aufstiegs-BAföG fördert Lehrgangs- und Prüfungsgebühren mit einem Zuschuss plus zinsgünstigem Darlehen. Bis zu 15.000 Euro Lehrgangs- und Prüfungsgebühren werden gefördert, mit einem Zuschussanteil von 50 Prozent. Bei Bedarf können die anderen 50 Prozent als Darlehen beansprucht werden, von dem nach bestandener Prüfung 50 Prozent erlassen werden. Gründest du direkt nach bestandener Prüfung einen eigenen Betrieb, wird das Darlehen sogar vollständig erlassen.7

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Fazit: Lohnt sich ein Meistertitel?

Ja, der SHK-Meistertitel lohnt sich – fachlich, finanziell und unternehmerisch. Die Rahmenbedingungen und Zukunftsaussichten sind aktuell außergewöhnlich gut: Die Energiewende sorgt für volle Auftragsbücher, moderne Systeme wie Wärmepumpen und Gebäudeautomation brauchen qualifizierte Experten, und vielen Betrieben steht ein Generationenwechsel bevor. Das öffnet Karrierepfade, erleichtert Betriebsübernahmen und verbessert deine Verhandlungsposition als SHK-Meister*in.

Auch wenn die Kosten des Meistertitels mit 10.000 bis 15.000 Euro erst einmal hoch erscheinen, bleibt die Investition mit attraktiver Förderung durch das Aufstiegs-BAföG gut kalkulierbar. Und neben der staatlichen Förderung kannst du als Meisterschüler auch noch an anderen Stellen profitieren. Hast du zum Beispiel die Existenzgründung als Ziel im Blick und möchtest deinen eigenen SHK-Betrieb direkt digital aufstellen, bieten einige Anbieter ihre professionelle Handwerkersoftware zu speziellen Meisterschüler-Konditionen oder ganz kostenlos an.

In jedem Fall sicherst du dir mit dem Meistertitel die Eintragung in die Handwerksrolle, den Zugang zu größeren Ausschreibungen, die Grundlage für Ausbildung im eigenen Betrieb und einen gewissen Image-Gewinn. Er ist außerdem die Basis für weitere Qualifikationen – vom Betriebswirt (HwO) bis zu Spezialisierungen im Bereich Kälte/Klima, Energieeffizienz und Gebäudeautomation.

Unterm Strich: Wer Verantwortung übernehmen, fachlich führen und seinen Betrieb zukunftsfest aufstellen will, trifft mit dem SHK-Meister jetzt sicher eine sehr gute Entscheidung. Die aktuelle Nachfrage, Fördermöglichkeiten und Übernahmechancen spielen dir dabei zusätzlich in die Karten.

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