Das Handwerk ist vielseitig
Mit seinen über 130 anerkannten Berufen gehört das Handwerk in Deutschland zu den größten und vielfältigsten Branchen. Innerhalb des Handwerks existieren zahlreiche verschiedene Bereiche. Die Gehalts-Unterschiede zwischen den verschiedenen Handwerksberufen und Regionen sind teilweise sehr groß.
Je nachdem, in welchem Gewerk gearbeitet wird, wie groß der Betrieb ist und welche Qualifikation vorliegt, liegt das durchschnittliche Brutto-Gehalt von Handwerkern zwischen 34.000 Euro und 43.000 Euro im Jahr bzw. zwischen 2.830 Euro und 3.580 Euro im Monat. Es gibt natürlich auch Berufe im Handwerk, die über oder unter dem Durchschnitt liegen. Die einzelnen Bereiche und wie sie bezahlt werden, schauen wir uns im nächsten Abschnitt an.
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Verteilung in den einzelnen Handwerksberufen
Das Gehalt im Handwerk variiert je nachdem, welche Berufe gerade in Wirtschaft und Industrie gefragt sind und wie die Marktsituation aussieht. Aktuell werden besonders technische Handwerksberufe benötigt. Klassische Handwerker wie Maler, Tischler oder Metallbauer liegen momentan am unteren Ende der Gehaltsspanne. Sie verdienen in der Regel unter 35.000 Euro Brutto im Jahr.
In der Mitte liegen Handwerksberufe wie Schweißer, Schlosser oder Maurer. Mechatroniker und Elektroniker liegen dagegen mit über 45.000 Euro Brutto im Jahr ganz vorne im Gehalts-Vergleich. Hier spiegelt sich unter anderem die wachsende Bedeutung von E-Mobilität wider. Der Übersicht halber können wir an dieser Stelle nicht alle 130 Handwerksberufe auflisten. Es zeigt sich aber deutlich, dass das Gehalt in der Elektrobranche und den technischen Handwerksberufen zurzeit am besten ausfällt. Dazu gehören z.B. auch Fernmeldemonteure, Werkzeugmacher, sowie Flach- und Tiefdrucker.
Handwerk | Gehalt pro Jahr (brutto, Durchschnitt) |
---|---|
Mechatroniker | 45.300 Euro |
Elektroniker | 45.000 Euro |
Werkzeugmechaniker | 44.500 Euro |
Maschinenschlosser | 43.500 Euro |
Maurer | 43.000 Euro |
Anlagenmechaniker | 42.000 Euro |
Heizungsinstallateur | 40.000 Euro |
Schweißer | 39.800 Euro |
Schlosser | 36.300 Euro |
Dachdecker | 33.500 Euro |
Tischler | 33.100 Euro |
Metallbauer | 33.000 Euro |
Maler | 32.500 Euro |
Fliesenleger | 32.000 Euro |
Quelle: Stepstone
Bestbezahlte Handwerksberufe im Detail
An dieser Stelle zeigen wir dir noch einmal die bestbezahlten Handwerksberufe, weil dies besonders von jungen Menschen auf Ausbildungssuche immer wieder nachgefragt wird. Zwar sollte es im Handwerk nicht alleine um das Gehalt gehen, aber zu guter Arbeit zählt eben auch ein guter Lohn. Wie wir an anderer Stelle noch genauer zeigen werden, hängt die Bezahlung aber auch stark vom Markt, der Nachfrage und dem Angebot ab - die aktuellen Zahlen sind also nicht in Stein gemeißelt.
Handwerk | Brutto-Gehalt im Süden | Brutto-Gehalt im Norden | Brutto-Gehalt im Osten |
---|---|---|---|
Mechatroniker | 46.000 Euro | 45.500 Euro | 41.000 Euro |
Elektroniker | 45.500 Euro | 45.000 Euro | 40.500 Euro |
Werkzeugmechaniker | 49.000 Euro | 44.000 Euro | 40.000 Euro |
Maschinenschlosser | 45.000 Euro | 41.000 Euro | 39.000 Euro |
Maurer | 44.500 Euro | 43.000 Euro | 38.000 Euro |
Anlagenmechaniker | 44.000 Euro | 42.000 Euro | 38.000 Euro |
Heizungsinstallateur | 42.000 Euro | 39.500 Euro | 37.000 Euro |
Berufserfahrung und Qualifikation
Selbstverständlich machen auch Qualifikation und Berufserfahrung einen Unterschied beim Thema Gehalt. Eben haben wir das durchschnittliche Gehalt von Gesellen in den verschiedenen Handwerksberufen gesehen. In der Regel steigt mit der Berufserfahrung sukzessive das Gehalt. Auch mit einem Meistertitel steigt der Lohn. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Gewerken auch hier wieder relativ groß.
Nicht in allen Handwerkszweigen lohnt sich der Meistertitel. Häufig haben Meister im Handwerk zwar theoretisch Anspruch auf ein höheres Gehalt, in der Praxis können die Betriebe dieses aber nicht zahlen. Man kann sich natürlich als Meister auch selbstständig machen. In manchen Gewerken ist der Meistertitel sogar Voraussetzung für eine Selbstständigkeit. Aber auch dann ist ein Meister-Gehalt nicht zwangsläufig drin, schließlich müssen Mitarbeiter, Steuern und weitere Fixkosten auch erst einmal bezahlt werden.
Es ist an dieser Stelle schwer, pauschale Angaben darüberzumachen, in welchem Handwerk sich der Meistertitel lohnt und bei welchem Gehalt die Meister in den verschiedenen Berufen liegen. Grob zusammengefasst, lässt sich sagen, dass die Gewerke, die als Gesellen am oberen Ende der Gehalts-Skala liegen, sich auch als Meister weiter oben unter den Gehältern befinden. So können Elektroniker, Mechatroniker und die meisten Monteure mit Meistertitel ein jährliches Brutto-Gehalt von über 45.000 Euro erreichen.
Gehalt von Auszubildenden
Das Gehalt während der Ausbildung ist geringer als das Gehalt nach Abschluss der Lehre. Das ist aber nicht nur im Handwerk so, sondern generell in allen Branchen. Interessanterweise gibt es im Handwerk ein paar Berufe, die nach Abschluss der Ausbildung eher am unteren Ende der Gehaltsskala liegen, während der Lehre aber genau umgekehrt.
So gehören etwa Dachdecker-Azubis zu den mit am besten Verdienenden, obwohl Dachdecker, wenn sie ausgelernt sind, vergleichsweise eher wenig Gehalt erhalten. Ähnlich sieht es bei Elektronikern aus. Während der Ausbildung liegt ihr Gehalt im mittleren Durchschnitt, als Gesellen gehören sie aber zu den Handwerkern mit dem höchsten Gehalt. Maler und Tischler hingegen verdienen sowohl während als auch nach der Ausbildung relativ wenig.
Ausbildung | Gehalt 1. Ausbildungsjahr (brutto, pro Monat) | Gehalt 2. Ausbildungsjahr (brutto, pro Monat) | Gehalt 3. Ausbildungsjahr (brutto, pro Monat) |
---|---|---|---|
Maurer | 843 Euro | 1.183 Euro | 1.454 Euro |
Dachdecker | 760 Euro | 910 Euro | 1.160 Euro |
Elektroniker | 725 Euro | 779 Euro | 843 Euro |
Metallbauer | 689 Euro | 758 Euro | 835 Euro |
Maler | 652 Euro | 717 Euro | 882 Euro |
Tischler | 636 Euro | 695 Euro | 771 Euro |
Quelle: Statista
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Regionale Unterschiede
Leider werden Handwerker in den verschiedenen Regionen Deutschlands immer noch sehr unterschiedlich bezahlt. Insbesondere der Unterschied zwischen dem Westen und dem Osten der Bundesrepublik fällt besonders groß aus. Teilweise erhalten Handwerker in den östlichen Bundesländern für dieselbe Tätigkeit und mit derselben Qualifikation bis zu 15.000 Euro weniger.
Außerdem zeigt sich ein Gefälle zwischen dem Süden und dem Rest von Deutschland. In den südlichen Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg, sowie in Hessen, erhalten Handwerker laut Statistiken der Agentur für Arbeit das meiste Gehalt. Höhere Lebenshaltungskosten führen in den eben genannten Bundesländern aber auch dazu, dass trotz des besseren Gehalts nach Abzug der Fixkosten nicht mehr Geld zur freien Verfügung übrig bleibt als im Rest von Deutschland.
Wo steht das Handwerk im Vergleich zu anderen Branchen?
In puncto Gehalt lässt sich das Handwerk pauschal schwer mit anderen Branchen vergleichen. Wie wir eben schon gesehen haben, variieren die Gehälter zwischen den einzelnen Gewerken und auch Regionen teilweise sehr stark. Möchte man aber die Verdienstchancen von Handwerkern mit anderen Wirtschaftszweigen vergleichen, kann man sagen, dass die handwerklichen Berufe mit 34.000 – 44.000 Brutto Jahresgehalt im Schnitt eher noch im unteren Bereich der Gehaltsskala liegen.
Besonders die klassischen Handwerksberufe wie etwa Friseure, Maler, Tischler oder Fliesenleger werden leider immer noch unterdurchschnittlich bezahlt. In vielen Handwerkszweigen lohnt sich zwar ein Meistertitel, aber auch als Meister ist ein Brutto Jahresgehalt über 50.000 Euro in Deutschland unrealistisch.
Die bestbezahltesten Branchen hierzulande sind 2021 vor allem Banken und Versicherungen, die Pharmaindustrie, die Chemieindustrie, Medizintechnik, Energieversorgung, Informations- und Kommunikationstechnologie, Luft- und Raumfahrt, sowie die Fahrzeugindustrie. In diesen Branchen liegt das Brutto Jahresgehalt in der Regel zwischen 50.000 und 60.000 Euro je nach Qualifikation. An der Spitze stehen wie üblich Ärzte und Juristen, als auch Finanzexperten und Banker. In diesen Berufen kann ein Jahresgehalt über 70.000 Euro Brutto erzielt werden.
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