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LinkedIn-Umfrage: Gen Z und Handwerk

Bohrer statt Bildschirm: Handwerk wird immer attraktiver für Berufseinsteiger

Michel Vo  | 10.12.2025  |  Lesezeit: Minuten

Die Generation Z entdeckt das Handwerk wieder für sich! Eine neue Umfrage auf LinkedIn beweist: KI-Sicherheit, Sinnstiftung und Work-Life-Balance machen Ausbildungsberufe wieder attraktiv. Erfahre hier, wie du deinen Betrieb als attraktiven Arbeitgeber positionieren kannst.

Bild: Junger Handwerker an der Werkbank
Ungefähr 50 Prozent aller jungen Berufstätigen finden das Handwerk attraktiver als einen klassischen Bürojob – unter anderem aufgrund höherer Sicherheit gegenüber KI-Automationen.

Ausbildungsberufe gewinnen bei Gen Z an Attraktivität

Jeden Tag acht Stunden vor dem Bildschirm hocken? Für viele junge Menschen in Deutschland verliert ein solcher Bürojob an Reiz. Das zeigt eine aktuellen LinkedIn-Umfrage unter über 2.000 Berufstätigen zwischen 18 und 28 Jahren: Demnach ziehen knapp 50 Prozent einen gewerblich-technischen Ausbildungsberuf einer Tätigkeit im Office vor.

Besonders interessant: Für mehr als die Hälfte aller Befragten (53 Prozent) spielt dabei die „KI-Sicherheit“ eines handwerklichen Berufs eine wichtige Rolle, schließlich dürften praktische Berufe weniger stark von der Automatisierung durch künstliche Intelligenz betroffen sein werden. Obendrein wurden unter anderem bessere finanzielle Chancen (53 Prozent) und Work-Life-Balance (49 Prozent) als Grund für die Wahl einer Ausbildung im Handwerk genannt.

Zudem scheint ebenso die persönliche Sinnstiftung eine große Rolle zu spielen: 57 Prozent der jungen Befragten empfinden einen im wahrsten Sinne des Wortes handfesten Beruf mit handwerklichem oder technischem Bezug als erfüllender als eine Tätigkeit als Bürohengst. Barbara Wittmann, DACH-Chefin von LinkedIn, sieht hierin einen klaren Trend: „Junge Menschen stehen vor der Aufgabe, sich auf veränderte Anforderungen einzustellen und suchen nach krisensicheren Alternativen zu klassischen Bürojobs. Unsere Umfrage zeigt deutlich, dass die Gen Z sich verstärkt Berufen zuwendet, die weniger von technologischen Umbrüchen abhängig sind.“1

Auch von Seiten der Industrie- und Handelskammern wird der Umschwung positiv bewertet. Dr. Lukas Kagerbauer von der IHK Würzburg-Schweinfurt betont: „Technische und handwerkliche Ausbildungsberufe werden für junge Menschen attraktiver – darin liegt gerade großes Potenzial vor allem für kleine und mittelständische Arbeitgeber. Kleinere Betriebe [können] jetzt ihre Position stärken und gut ausgebildete Fachkräfte und Auszubildende für sich gewinnen.”1

Fachkräftegewinnung: Was Betriebe jetzt tun sollten

Die Ergebnisse der Umfrage liefern ein klares Signal: Junge Menschen haben Lust aufs Handwerk! KI-Resistenz, Sinnstiftung und Entwicklungsperspektiven stehen im Fokus der Generation Z – Ausbildungsbetriebe sollten sich dementsprechend aufstellen, um junge Menschen zu erreichen. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen, die bisher oft im Schatten großer Industriekonzerne standen, haben jetzt die Chance, mit authentischer Kommunikation und einem klaren Ausbildungsversprechen zu punkten.

Ein zentrales Element ist dabei die Präsenz auf digitalen Kanälen, denn die Handwerksmeister von morgen sind natürlich regelmäßig auf Instagram, TikTok und anderen sozialen Netzwerken unterwegs. Handwerksbetriebe sollten daher ihren Arbeitsalltag und ihre individuellen Erfolgsgeschichten gezielt in sozialen Medien teilen, denn über die Hälfte der Gen Z nimmt handwerkliche Berufe dort bisher kaum wahr – ein blinder Fleck, der schon mit wenigen Maßnahmen behoben werden kann. Ob Einblicke in Projekte, Vorstellung von Azubis oder Behind-the-Scenes-Momente: Sichtbare Kultur schafft Identifikation.

Gleichzeitig lohnt es sich, transparente Karrierewege aufzuzeigen. Wer Einstiegsmöglichkeiten und Weiterbildungschancen konkret benennt, schafft Vertrauen und Interesse. Immer wichtiger wird dabei ein „Skills-first“-Ansatz im Recruiting, also das Betonen von praktischen Fähigkeiten statt ausschließlich formaler Abschlüsse. So werden auch Quereinsteiger und unkonventionelle Talente gezielt angesprochen.

Barbara Wittmann von LinkedIn fasst zusammen: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, auf ein starkes Employer Branding zu setzen, das Vorurteile abbaut und die Unternehmenskultur erlebbar macht.“1 Wer jungen Menschen also zeigt, wie erfüllend, sicher und zukunftsfähig eine Ausbildung im Handwerk sein kann, stärkt nicht nur den eigenen Betrieb, sondern auch das ganze Berufsbild.

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