Schwarzarbeit gilt im Bauhauptgewerbe schon seit längerer Zeit als ernstzunehmendes Problem, Schätzungen zufolge entfällt bis zu ein Drittel aller geleisteten Arbeitsstunden auf Schwarzarbeit – dadurch entsteht ein jährlicher Schaden in Milliardenhöhe.2
Erst Juli 2025 hatte die Bundesregierung deshalb ein neues Gesetzespaket zur Schwarzarbeitsbekämpfung angekündigt. Mit dem Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung sollen die Kompetenzen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) gestärkt werden, etwa bei der Telekommunikationsüberwachung, wodurch Verfahren schneller abgeschlossen werden können.
Von Branchenvertretern wurde der Gesetzesgewurf zwiegespalten aufgenommen. Zwar wurden sowohl der politische Wille zur Eindämmung von Schwarzarbeit und Scheinunternehmen als auch die geplante Modernisierung und Digitalisierung der FKS allenthalben begrüßt. Handwerksverbände wie der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZVB) monierten allerdings, dass es in der Praxis weiterhin eklatante Defizite beim Informationsfluss zwischen den Kontrollinstanzen gebe.
Mit der Vereinbarung zwischen Zoll und SOKA-BAU ist nun ein weiterer Schritt für einen besseren und schnelleren Datenaustausch getan. Inwiefern solche Maßnahmen auch tatsächlich fruchten, kann indes nur die Zukunft zeigen: Für rechtstreue Handwerksbetriebe ist die Bekämpfung von Schwarzarbeit entscheidend, denn nur wo faire Wettbewerbsbedingungen herrschen, können rechtmäßig agierende Unternehmen bestehen und sich auf dem Markt gegen illegale Anbieter behaupten.