Die Rotatorenmanschette ist eine Gruppe aus vier Muskeln, deren Sehnen das Schultergelenk umgeben und so stabilisieren. Damit sorgt die Rotatorenmanschette dafür, dass Armbewegungen wie Heben, Drehen und Strecken überhaupt möglich sind. Im Alltag merkt man wenig von ihr – solange alles funktioniert. Doch sobald die Rotatorenmanschette überlastet oder verletzt ist, werden alltägliche Handgriffe zur schmerzvollen Tortur.
Im Handwerk gehört die Schulter zu den am stärksten beanspruchten Körperregionen. Jörg Wachsmann von der BG Bau erklärt: „Wiederholte Bewegungen und hohe Belastungen der Schulter über Jahre hinweg können zu strukturellen Schäden an Sehnen und Muskeln führen. Betroffene leiden häufig unter Schmerzen und Kraftverlust und können den Arm nicht mehr richtig oder nur noch eingeschränkt bewegen.“
Gerade wer regelmäßig über Kopf arbeitet oder schwere Materialien trägt, setzt die Rotatorenmanschette dauerhaft unter Spannung. Solche sich ständig wiederholenden Bewegungsabläufe können dann allmählich zu mikroskopisch kleinen Einrissen oder Entzündungen, im schlimmsten Fall sogar zu kompletten Sehnenrissen führen.
Besonders tückisch: Eine geschädigte Rotatorenmanschette heilt meist nicht von selbst aus und kann sich ohne frühzeitige Diagnose und Behandlung zu einer chronischen Funktionsstörung verschlimmern. Handwerker riskieren dann nicht nur körperliche Einschränkungen, sondern oft auch lange Ausfallzeiten. Umso wichtiger ist daher die Anerkennung als offizielle Berufskrankheit, denn damit steht betroffenen Handwerkern nun bessere medizinische und finanzielle Unterstützung zur Verfügung.