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FAQ – DIN VDE 0100

FAQs: Wichtige Praxisfragen zur DIN VDE 0100

Michel Vo  | 10.11.2025  |  Lesezeit: Minuten

Du willst wissen, was aktuell bei der DIN VDE 0100 von Bedeutung ist? Unser FAQ führt dich durch wichtige Kernthemen – von den neuen Schutzgebieten für Bäder und Duschen bis zu den Dokumentationspflichten für Elektrikerinnen und Elektriker.

Bild: Alles zur DIN VDE 0100
Die DIN VDE 0100 ist in zahlreiche Teile wie etwa die DIN VDE 0100-410 (Schutz gegen Stromschlag) oder DIN VDE 0100-600 (Erstprüfung) untergliedert.

Die DIN VDE 0100 ist eine der wichtigsten Normen für Elektriker*innen und legt die Regeln für die Planung, Errichtung und Prüfung von Niederspannungsanlagen fest. Dabei gilt sie für Anlagen mit Nennspannungen bis 1.000 V (Wechselstrom) bzw. 1.500 V (Gleichstrom) und beschreibt Schutzmaßnahmen gegen Stromschlag, Überstrom oder Übertemperatur. Aufgrund der hohen Bedeutung ist die Norm in zahlreiche Teile untergliedert – wichtig sind in der Praxis unter anderem:

  • DIN VDE 0100-410 (Schutz gegen elektrischen Schlag, RCDs)
  • DIN VDE 0100-510/520 (Auswahl/Verlegung von Leitungen)
  • DIN VDE 0100-600 (Prüfung/Erstprüfung)
  • DIN VDE 0100-701 (Bäder)
  • DIN VDE 0100-702 (Außenbereiche)
  • DIN VDE 0100-712 (PV-Anlagen)
  • DIN VDE 0100-722 (E-Mobilität)

Bei so vielen Einzelregelungen kann man auch als routinierte Fachkraft schnell den Überblick verlieren, gerade wenn schon wieder Updates anstehen. In diesem FAQ geben wir dir deshalb kompakte Antworten auf einige wichtige Praxisfragen.

1) Wie häufig wird die DIN VDE 0100 aktualisiert, und wo finde ich die aktuell gültige Fassung?

Die DIN VDE 0100 wird regelmäßig überarbeitet, eine feste Frist gibt es aber nicht. In der Regel gibt es alle drei bis fünf Jahre eine größere Überarbeitung, kleinere Novellierungen einzelner Teile fallen in der Regel aber fast jedes Jahr an. Die aktuelle Fassung der DIN VDE 0100-Norm findest du online im VDE-Vorschriftenwerk, in der Praxis reichen oftmals die konsolidierten Ausgaben je Teil. Damit du stets auf dem Laufenden bleibst, empfehlen wir dir: Abonniere den VDE-Newsletter!

2) Welche Änderungen gab es 2025, und welche Änderungen sind 2026 geplant?

Seit Juni 2025 gilt die neue DIN VDE 0100-701: Sie legt neu definierte Schutzbereiche und verschärfte Anforderungen für Bäder und Duschen fest, wobei bis zum 6. Dezember 2027 noch eine Übergangsfrist zur alten 2008er-Fassung aktiv ist. Parallel liegt ein Entwurf der DIN VDE 0100-600 mit Ausgabedatum 12/2025 zur Erstprüfung vor – eine konsolidierte Neuausgabe wird 2026 erwartet.

3) Welche Schutzbereiche werden in der DIN VDE 0100-701 für Bäder und Duschen definiert?

Die DIN VDE 0100-701 bezieht sich auf Feuchträume, also Bäder und Duschen, und legt klar definierte Schutzbereiche fest, die erst 2025 aktualisiert wurden. Allgemein gilt: Je näher am Wasser, desto strenger die Vorgaben!

  • Im Schutzbereich 0 (Innenraum der Badewanne oder Dusche) gilt die Schutzart IPX7 (Schutz gegen Eintauchen).
  • Im Schutzbereich 1 (Bereich direkt über der Wanne oder Dusche bis zu einer Höhe von 2,25 m über dem Boden bzw. bis zum höchsten fest installierten Wasserauslauf) gilt die Schutzart IPX5 (Schutz gegen Strahlwasser).
  • Im Schutzbereich 2 (schließt sich an Bereich 1 an und erstreckt sich 60 cm weit vor der Wanne oder Dusche) gilt die Schutzart IPX4 (Schutz gegen Spritzwasser).

4) Schutzbereiche für Schwimmbecken – was besagt die DIN VDE 0100-702?

Auch für Schwimmbecken gibt es gemäß DIN VDE 0100-702 drei Schutzbereiche – das ist vielleicht ein Gebiet, mit dem du nicht jeden Tag zu tun hast. Umso wichtiger ist es daher, die geltenden Bestimmungen nicht mit den Regeln für Feuchträume zu verwechseln.

  • Im Schutzbereich 0 (Beckeninneres) gilt die Schutzart IPX8 (Schutz gegen dauerndes Untertauchen)
  • Im Schutzbereich 1 (Bereich unmittelbar um das Becken, begrenzt durch eine senkrechte Fläche 2 m von der Innenkante des Beckens und bis zu 2,5 m Höhe über dem Boden) gilt die Schutzart IPX4 bzw. IPX5, wenn mit Strahlwasser zu rechnen ist.
  • Im Schutzbereich 2 (direkt an Bereich 1 angrenzend, endet 1,5 m waagerecht von dessen Grenze und reicht ebenfalls bis 2,5 m Höhe) gilt für Innenräume mindestens die Schutzart IPX2 (Schutz gegen Tropfwasser), für Außenräume wiederum IPX4 oder IPX5, je nachdem, ob mit Strahlwasser gereinigt wird.

5) Welche Ausnahmeregelungen gelten für die DIN VDE 0100-600?

Grundsätzlich gilt die DIN VDE 0100-600 für die Erstprüfung von neuen oder wesentlich geänderten Niederspannungsanlagen, reine Direktstrom- oder Hochspannungsanlagen sind davon jedoch nicht erfasst. Was man zudem schnell vergessen kann: Eine weitere Ausnahme bilden auch ortsveränderliche Geräte, die sich auch von Hand transportieren lassen, sie werden nämlich gemäß DIN VDE 0701 und 0702 überprüft.

6) Welche Konsequenzen drohen bei Nichteinhaltung der DIN VDE 0100?

Fehlende Normkonformität ist keine Lappalie, sondern ein großes Sicherheitsrisiko, das im schlimmsten Fall zu Personen- oder Sachschäden führen kann. Die DIN VDE 0100 hat als allgemein anerkannte Regeln der Technik einen quasi rechtsverbindlichen Status, bei Verstößen drohen daher strafrechtliche Haftung, zivilrechtliche Schadensersatzansprüche und der Verlust des Versicherungsschutzes. Kurzum: Wer nicht normgerecht plant und prüft, riskiert rechtliche Konsequenzen und trägt das volle Kosten- und Haftungsrisiko. Umso wichtiger ist daher die genaue Befolgung aller Regelungen.

7) Welche Dokumentationspflichten bestehen nach DIN VDE 0100?

Gerade Teil 600 legt eine umfassende Dokumentationspflicht fest. Es muss also stets ein Prüfbericht erstellt werden, der detaillierte Aufzeichnungen über Besichtigung, Erprobung und Messergebnisse enthält. Dazu gehören auch die geprüften Stromkreise und die zugehörigen Schutzeinrichtungen. Obendrein müssen Fehler oder Abweichungen penibel dokumentiert und vor der Freigabe behoben werden. Zum Schluss muss der Bericht von einer Elektrofachkraft unterschrieben und dem Auftraggeber zusammen mit klaren Angaben zur Verantwortlichkeit übergeben werden.

8) Wie lassen sich Prüfprotokolle digital erfassen und GoBD-konform archivieren?

Für eine vollständig digitale Abwicklung empfiehlt sich eine Bürosoftware wie HERO, die speziell auf Handwerker ausgerichtet ist. Mit HERO kannst du die komplette Nachweisführung sogar direkt auf dem Smartphone erledigen: Dank der Funktion zur mobilen Dokumentenerstellung legst du einfach ein Prüfprotokoll in der HERO App an, wo du Messwerte (z. B. RCD-Auslösezeiten, Schleifenimpedanz, Isolationswiderstände) eintragen und ergänzende Fotos einfügen kannst. Obendrein kannst du dir alle Dokumente vor Ort rechtsgültig digital unterschreiben lassen.

Das ist aber nur eine von vielen Funktionen. Egal ob Terminverwaltung, Einsatzplanung oder mobile Zeiterfassung, als echter Allrounder digitalisiert HERO deine gesamte Büroarbeit. Klingt gut? Teste HERO 14 Tage kostenlos und melde dich noch heute für einen Demo-Termin an!

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